Am Donnerstag, den 21. März 2019, konnte der Wernigeröder Wildfisch- und Gewässerschutzverein die Umweltministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert, in Wernigerode begrüßen. Begleitet von den beiden Vereinsvorsitzenden Otfried Wüstemann und Ulrich Eichler sowie von zahlreichen Vereinsmitgliedern, besichtigte Ministerin Dalbert drei Fischaufstiege (H1, H8 und H9) an der Holtemme und informierte sich über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins zum Schutz der heimischen Wildfisch-Arten. Teil der Begehung war auch eine von Ulrich Eichler und Otfried Wüstemann durchgeführte Elektrobefischung, in deren Rahmen zahlreiche Forellen sowie sogar einige geschützte Groppen festgestellt und – selbstverständlich – unverletzt wieder ins Gewässer entlassen werden konnten.

Otfried Wüstemann, Prof. Dr. Claudia Dalbert und Ulrich Eichler.
Otfried Wüstemann, Prof. Dr. Claudia Dalbert und Ulrich Eichler (v.l.n.r.). [Foto: Christian Reinboth]

Die Arbeit des Vereins hat über die Jahre erheblich dazu beigetragen, dass sich ökologischer Zustand und ökologische Durchlässigkeit von Holtemme und Zillierbach soweit verbessert haben, dass die Bachforelle (Salmo trutta) als Wappentier sowohl der Stadt Wernigerode als auch des Landkreises Harz mittlerweile wieder von jeder Brücke in Wernigerode beobachtet werden kann – ein Erfolg, der auch mit einem erheblichen touristischen Mehrwert verbunden ist. Seit der Einweihung des letzten Fischaufstiegs im Jahr 2011 wendet sich der Verein neuen Zielen und Aufgaben zu.

Elektrobefischung in der Holtemme durch Ulrich Eichler und Otfried Wüstemann.
Elektrobefischung durch Ulrich Eichler und Otfried Wüstemann. [Foto: Christian Reinboth]

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen derzeit insbesondere die Verbesserung der Gewässerstruktur und die Wiederansiedlung des Edelkrebses in den Harzgewässern, dessen Restbestände durch die Einwanderung des amerikanischen Flusskrebses gefährdet sind. Darüber hinaus engagiert sich der Verein für das Projekt „Bodelachs“ (die Wiederbesiedlung der Bode und deren Zuflüsse mit Meerforellen und Lachsen) und hofft, dass sich auch das Umweltministerium und insbesondere die Umweltministerin für die Realisierung dieses ehrgeizigen Vorhabens einsetzen werden.

Begutachtung des 1996 errichteten ersten Fischaufstiegs von der Graf-Henrich-Brücke.
Begutachtung des ersten Fischaufstiegs von der Graf-Henrich-Brücke. [Foto: Christian Reinboth]

Aufgrund des Umweltsofortprogramms, in dessen Rahmen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit umgesetzt werden konnten, sowie aufgrund des kürzlich neu aufgelegten Artenhilfsprogramms, überreichte der Wildfisch- und Gewässerschutz 1985 Wernigerode e. V. Ministerin Dalbert mit der „Goldenen Forelle“ die höchste Auszeichnung des Vereins zum Dank für das bisherige und zukünftige Engagement in Sachen Fischartenschutz.

Übergabe der "Goldenen Forelle" an Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert.
Übergabe der „Goldenen Forelle“ an Umweltministerin Dalbert. [Foto: Christian Reinboth]